Alfred Marmann neuer Geschäftsführer der Kettiger Förder- und Wohnstätte für Schwerstbehinderte - Offizielle Amtsübergabe
Mit drei in warme Farbtöne getauchten und dezent futuristisch gestalteten Wohn-Zweispännern sowie einer komplett verglasten Werkstatt präsentiert sich die neue Förder- und Wohnstätte für schwerstbehinderte Menschen in Kettig. Seit April wirkt Alfred Marmann als neuer Geschäftsführer ihrer gemeinnützigen Trägergesellschaft. Jetzt trat er offiziell sein Amt an.
Alfred Marmann, 48, gelernter Diplom-Sozialpädagoge, ist seit 1977 in sozialen Einrichtungen mit mittlerweile acht Jahre in der Erwachsenenhilfe tätig. Er tritt die Nachfolge von Wilbert Peifer an, der gestern offiziell das Amt an ihn übergab.
Peifer leitete die Geschicke der gemeinnützigen GmbH - bestehend aus dem Heilpädagogisch-Therapeutischen Zentrum Neuwied, dem Verein zur Betreuung blinder und sehbehinderter Kinder Neuwied und dem Verein zur Förderung spastisch gelähmter Kinder Neuwied/Andernach - seit dem Baubeginn vor fast zehn Jahren. In der Regionalisierung sieht Alfred Marmann viel versprechendes Zukunftspotenzial: "Die Familien schwerstbehinderter Menschen werden durch weit vom Wohnort entfernte Dauerpflegeeinrichtungen förmlich auseinander gerissen. Die Kettiger Wohn- und Förderstätte hat alles, was heutige Betreuungseinrichtungen zu bieten haben - und das direkt vor Ort."
Zurzeit sind 37 der insgesamt 98 Plätze belegt. Bereits im Juli soll das zweite Haus, Ende August dann das dritte bezogen werden. "Beim Entwurf der Anlage kam es der Trägergesellschaft auf Transparenz an. Ein Zaun oder ähnlich einschneidende Abgrenzungen hätten den parkähnlichen Wohncharakter zunichte gemacht", ergänzt Alfred Marmann. Besondere Bedeutung misst Petra Heinz, erste Vorsitzende des Vereins zur Betreuung blinder und sehbehinderter Kinder, dem "sinnlichen Erleben" des Ambientes zu; so verschafft ein speziell belegter Barfuß-Rundweg mit stimmig arrangierter Bepflanzung rund um Haus Nummer zwei fühlbare Entspannung.
Im November - bis dahin wird sich der ganze Ein- und Umzugsstress wahrscheinlich weitgehend gelegt haben - soll die Förder- und Wohnstätte an einem Tag der offenen Tür der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden und, wenn ihre zukunftsweisende Architektur nicht zu viel verspricht, neue Pflegemaßstäbe in der Region setzen.
Marcus Dietz