Weitaus größer als in unserem Land ist die Not blinder Menschen in der Dritten Welt. Diese Erkenntnis hat unsere Mitglieder schon vor mehr als 20 Jahren bewogen, den wirklich Ärmsten der Armen, in uns bekannt gewordenen Einzelfällen, gezielte Hilfen zukommen zu lassen. So konnten wir beispielsweise blinden Kindern an Blindenschulen in Afrika, in der Türkei, in Indonesien, Polen und Israel spürbare finanzielle oder materielle Hilfe zur Verfügung stellen.
In besonderer Weise ünterstützten wir die blinden/sehbehinderten Kinder der Region Inka im Andenstaat Peru. Unser verstorbener Ehrenvorsitzender Franz Saxler hat sich in hohem Maße für die Förderung sehgeschädigter Menschen in Peru eingesetzt. In seinem Sinne führen wir dieses Engagement dort fort.
Unsere Arbeit umfasst mehrere Projekte:
Blinden- und Sehbehindertenschule in Cusco
Die Schule für sehgeschädigte Kinder in Cusco befand sich ursprünglich in einem verfallenen Gebäude mit undichtem Dach, das nur durch mehrere Hinterhöfe erreichbar war. Lehr- und Lernmaterialien waren nur sporadisch vorhanden, und die Schüler wurden immer wieder nach Hause geschickt, wenn es keine Lebensmittel mehr gab.
Erste Maßnahmen waren die Zusendung von Hilfspaketen mit Unterrichtsmitteln für Blinde und finanzielle Hilfen für notdürftige Reparaturen am Schulgebäude. Schnell stellte sich heraus, dass diese Hilfen nur einTropfen auf den heißen Stein waren.
Daher fasste unser Verein den mutigen Beschluss, eine neue Schule zu bauen. Mit Hilfe des Erzbischofs von Cusco, Monsignore Alcides Mendoza Castro, wurde im Vorort San Jeronimo ein Grundstück erworben. Mit der großzügigen Untestützung vieler Spender*innen aus unserer Region und aus ganz Deutschland, der Organisation "Lions Sight First" sowie mit Mitteln des Deutschen Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit gelang es, im August 1995 mit einem Kostenaufwand von einer Million DM eine neue Schule und ein Internat mit ca. 100 Wohnplätzen zu errichten. Seither wird dort unter der Obhut peruanischer Franziskanerinnen segensreich gearbeitet.
Neben der Unterrichtung sehgeschädigter Kinder in dieser Spezialschule, betreuen speziell geschulte Lehrkräfte auch blinde Schüler*innen in Regelschulen. Besonders froh sind wir, dass die Einrichtung sich auch der Förderung schwerst-mehrfachbehinderter Kinder geöffnet hat. Mit viel Engagement werden diese Kinder in Spezialklassen gefördert. Viele besondere Hilfsmittel und Unterrichtsmaterialien hat unser Verein - dank der vielen Spenden aus Deutschland - zur Verfügung stellen können. Die Aufrechterhaltung des Internates erfolgt ebenfalls durch laufende Zuwendungen unseres Vereins.
CERCIA – Rehabilitationswerk für blinde Erwachsene in Arequipa
In Arequipa, im Süden Perus, unterstützen wir durch regelmäßige finanzielle Zuwendungen eine Rehabilitationseinrichtung für blinde erwachsene Menschen. Dort erhalten die Klienten Unterricht in Mobilität und Orientierung, in lebenspraktischen Fertigkeiten und im Umgang mit Kommunikationsmitteln.
Blinde Kinder in Trujilllo
Schwester Carmen Rosa Chavez arbeitet seit Beendigung ihrer Arbeit an der Blindenschule in Cusco, an einer Behindertenschule in Trujillo als Co-Direktorin. An dieser Schule werden u. a. auch viele blinde Kinder gefördert. Die meisten dieser Kinder haben zusätzlich eine Mehrfachbehinderung. Auf Bitten von Schwester Carmen Rosa finanzieren wir zwei Ergotherapeutinnen, da die personelle Ausstattung der Schule eine therapeutische Förderung zurzeit nicht ermöglicht.
Werkstatt San Miguel in Cusco (UCRI)
Unser Förderverein hat sich auch des Schicksals der erwachsenen Blinden von Cusco angenommen, die bisher vielfach darauf angewiesen waren, sich ihr tägliches Brot als Bettler oder Musikanten auf der Strasse zu verdienen.
Durch die Spenden vieler "Menschen mit Herz" konnte unser Verein auch erwachsenen Blinden, die nie in ihrem Leben eine Schule besuchen konnten, Hoffnung für eine bessere Zukunft geben: In der Werkstatt San Miguel werden ältere Blinde und Abgänger der neuen Blindenschule handwerklich ausgebildet bzw. durch entsprechende Rehabilitationsmaßnahmen in lebenspraktischen Bereichen zu mehr Selbständigkeit befähigt.