In der letzten Jahreshauptversammlung wurde unsere langjährige Vorsitzende Petra Heinz zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Wir drucken Ihnen hier den Zeitungsartikel ab, der den herzlichen Dank der Vereinsmitglieder für eine jahrelange überaus engagierte und kreative Tätigkeit für den Verein, zunächst als Mitglied, dann als zweite Vorsitzende und seit 2002 als erste Vorsitzende zum Ausdruck bringt:

Besondere Ehrung für Petra Heinz

Ernennung zur Ehrenvorsitzenden im Rahmen der Jahreshauptversammlung

„Dass es während der Jahreshauptversammlung eines Vereins zu stehenden Ovationen kommt, ist sicher keine alltägliche Angelegenheit und schon einer besonderen Erwähnung wert. Anlass hierzu war die Ernennung von Frau Petra Heinz zur Ehrenvorsitzenden des Vereins zur Betreuung blinder und sehbehinderter Kinder e. V., der sich seit vielen Jahren um die Bedürfnisse blinder Kinder und Jugendlichen im Zusammenhang mit der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte in Neuwied kümmert, aber auch diverse andere Projekte und Bildungseinrichtungen für blinde Menschen, zum Beispiel in Peru ins Leben gerufen hat und weiter unterhält.
Beruflich war Petra Heinz seit 1980 zunächst stellvertretende Internatsleiterin der Landesschule. 2001 wurde sie Leiterin des Internates. Von Beginn an war sie mit großem persönlichem Einsatz dem Förderverein verbunden, zunächst als stellvertretende Vorsitzende, seit 2002 als dessen 1. Vorsitzende, bis sie eine schwere Krankheit zwang, ihren Beruf und ihre Tätigkeiten im Verein aufzugeben.
In ihrer Laudatio zählte die 2. Vorsitzende, Irene Klank-Wirbelauer, zahlreiche Projekte auf, für die sich Petra Heinz in ihrer aktiven Zeit eingesetzt hat. Immer hielt sie die Ziele des Vereins, die Förderung und Unterstützung blinder und sehbehinderter Kinder an der Landesschule im Blick. Sie setzte sich, dank vieler großzügiger Spenderinnen und Spender, u. a. für die Anschaffung moderner elektronischer Hilfsmittel ein, damit auch blinde Kinder auf dem Stand des technischen Fortschritts unterrichtet werden können.
Aber auch die Außengestaltung des Geländes, die Unterstützung vieler Ferien- und Freizeitmaßnahmen sowie Einzelfallhilfen lagen ihr am Herzen. So können den blinden und sehbehinderten Kindern vielfältige Bewegungsangebote ermöglicht werden. Hierzu diente auch die Anschaffung und Unterhaltung des Fuhrparks mit fünf Fahrzeugen, die zum Teil rollstuhlgerecht sind.
Ein besonderes Highlight im Vereinsleben war die Organisation und Durchführung zweier Dunkelausstellungen, die großen Anklang weit über die Grenzen Neuwieds fanden.

Ebenfalls eine Herzensangelegenheit war und ist die Gründung der Förder- und Wohnstätten gGmbH (FWS) in Kettig, in der viele ehemalige Schülerinnen und Schüler der Landesschule eine berufliche und eine ihrer Einschränkung entsprechende Wohnmöglichkeit finden: ein gestalteter Ort zum Leben und Arbeiten. Petra Heinz war wesentlich für die Erstellung der Konzeption verantwortlich. Nach dem ersten Spatenstich 2002 konnte bald in Kettig das Wohnheim mit 98 Plätzen und eine Werkstatt mit 48 Arbeitsplätzen eröffnet werden. Mittlerweile ist dieses Arbeitsfeld gewaltig gewachsen und viele weitere Wohnplätze sind entstanden. Aber noch immer ist der Verein einer der Gesellschafter der FWS Kettig.
Als letztes kam die Rede auf ein ganz besonderes Arbeitsfeld, in dem sich Petra Heinz engagierte: die Fortführung des Lebenswerkes von Franz Saxler, einem ehemaligen Schulleiter der Landesschule. Der Verein unterstützt zahlreiche Projekte und Einrichtungen für blinde Menschen in Peru. An erster Stelle ist hier der Bau und der Unterhalt der Blindenschule in Cusco zu erwähnen. Um diese Arbeit gewissenhaft betreuen zu können, war Petra Heinz sogar viermal persönlich in Peru.
Für ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz wurde Petra Heinz bereits 1994 mit dem Johanna-Löwenherz-Preis des Landkreises Neuwied ausgezeichnet und erhielt sogar 2005 in Berlin das Bundesverdienstkreuz durch den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler. Verglichen damit ist die Ernennung zur Ehrenvorsitzenden nur eine Randbemerkung, aber die vielen Teilnehmer der Jahreshauptversammlung konnten sich von Herzen mitfreuen und würdigten die Arbeit der langjährigen Vorsitzenden mit minutenlangem Applaus. Leider lässt die Krankheit eine weitere aktive Arbeit im Verein nicht mehr zu, so dass ein neuer Vorstand gewählt wurde.“