Spendenlaufblog

Update vom 17.07.2019

Vielen Dank, dass Sie hier vorbeischauen. Hier finden Sie Informationen zu dem geplanten Spendenlauf, für den ich Sie herzlich um Unterstützung bitte. Zunächst möchte ich mich Ihnen kurz vorstellen. Mein Name ist Rainer Garburg und ich wurde 1967 in Dortmund geboren.

Rainer Garburg beim Zieleinlauf nach einem Ultramarathon
Kurz nachdem ich 1993 begonnen habe für die Landesschule für Blinde und Sehbehinderte zu arbeiten, feierte der Förderverein „Verein zu Förderung blinder und sehbehinderter Kinder e. V.“ sein 25jähriges Jubiläum mit einer großen Dunkelausstellung. Diese hat mich als Gast sehr beeindruckt. 5 Jahre später, als die Schule ihren 100. Geburtstag und der Verein sein 30jähriges Jubiläum feierten, war ich in die Planungen für eine weitere, noch größere Dunkelausstellung bereits aktiv eingebunden und erinnere mich gerne an über 100h Dienst im Dunkeln in dem Bistro zurück. Diese Stunden haben mein Verständnis für blinde Menschen nachhaltig beeinflusst. Nun bin ich seit einigen Jahren ehrenamtlich im erweiterten Vorstand des Fördervereins tätig und möchte mit diesem Spendenlauf meinen Teil dazu beitragen, dass das 50jährige Jubiläum auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und die wertvolle Arbeit an blinden und sehbehinderten Kindern und Jugendlichen weitergehen kann.
Dafür habe ich mich für einen Spendenlauf der ganz besonderen Art entschieden. Marathon und Ultramarathon, also Strecken die über die klassischen 42 km hinausgehen und zum Teil mehrfache Marathondistanz haben, laufe ich seit 2006. Allerdings habe ich noch nie den WiBoLT gefinisht, einen Lauf über 320 km, der von Wiesbaden bis Bonn über die komplette Strecke des Rheinsteigs führt. Per Email an post@vbbsk.de können Sie nun mitteilen, mit welchem Betrag pro Kilometer Sie das Vorhaben unterstützen möchten. Alternativ können Sie auch das Kontaktformular auf der Homepage nutzen oder einen Zettel mit den entsprechenden Daten im Sekretariat der Landesschule abgeben. Näheres können Sie auch dem Flyer entnehmen, den Sie gerne auch an andere Interessierte weiterleiten dürfen.

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Nach dem Lauf bekommen sie per Mail bzw. Brief eine Zahlungsaufforderung über die Sie betreffende, von mir erlaufene Spendensumme zugesandt.
Schauen Sie auch gerne regelmäßig wieder hier vorbei, ich werde in Abständen über die Vorbereitungen für den Lauf, mein Training und über den Spendenstand berichten.

Rainer Garburg beim Vulkanmarathon in Mendig. Er ist bekleidet mit dem Spendenlaufshirt und einer kurzen Laufhose. Auf dem Rücken hat er einen Laufrucksack mit Trinksystem.

17.07.2019
Vier Wochen sind seit dem Lauf vergangen, Zeit einen Rückblick zu geben! Sicher interessiert es den einen oder anderen, wie es mir konkret ergangen ist und was dazu führte, dass ich es leider nicht bis nach Bonn geschafft habe.
Zunächst mal sprach alles für einen erfolgreichen Lauf. Ich war ausgeschlafen, der Wetterbericht versprach nicht zu heißes Wetter und ich fühlte mich fit. Pünktlich kam ich in Wiesbaden an. Am Start bekam ich meinen Dropbag, die Tasche die ich mit meinen persönlichen Dingen packen kann und die ich auf der Loreley und in Feldkirchen, den beiden großen VP, bereitgestellt bekomme. Dort hinein kommen Wechselklamotten, Ersatzschuhe, spezielle Verpflegung, Waschzeug und ähnliches.

Meinen Rucksack hatte ich gut gepackt, inclusive vier Liter verschiedener Getränke wog der Rucksack acht Kilogramm. Im Nachhinein war das sicher Zuviel, aber ich hatte so meine Erfahrungen gemacht und in der Hitze in den Weinbergen schon unendlich Durst gelitten. Am Start konnte ich eine Menge Bekannter begrüßen, es waren einige Wiederholungstäter dabei.
Pünktlich um 18:00Uhr geht es los.
Die ersten Kilometer sind unglaublich langweilig und bei 30°C nicht gerade angenehm. Bis endlich die Stadt hinter, beziehungsweise unter einem liegt dauert eine gefühlte Ewigkeit. Aber es geht ja in den Abend hinein und man darf sich auf eine kühle Nacht freuen. Allerdings drückt schon bald eine Stelle an der linken Ferse. Dort habe ich eine kleine wunde Stelle von den Sandalen, die ich in der Vorwoche auf der Segelfreizeit getragen habe. Ärgerlich, das wäre vermeidbar gewesen. Also wird schon bei der ersten Gelegenheit, dem VP in Schlangenbad nach 17km ein Blasenpflaster angebracht, um die Stelle zu schützen. In Kiedrich kehre ich wie immer in einer Pizzeria ein und kippe eine Kola und ein Wasser in mich hinein. Kurz das Gesicht und die Hände waschen und dann Stirnlampe an. Ab geht es in die erste Nacht.
Ganz bald erreiche ich das Kloster Eberbach, in diesem Jahr läuft der Rheinsteig endlich quer durch das Gelände. Bisher war immer eine Umgehung eingerichtet.
Während der Nacht bin ich mit verschiedenen Läufern zusammen, meist aber mit Boris, den ich schon von 2017 gut kenne. Zusammen erreichen wir den VP Niederwalddenkmal bei Km 45.
Dieser VP ist gerade nachts eine Augenweide.
Hier bekommt die Ferse schon das zweite Pflaster. Anders als 2017 erwischt mich die Dämmerung nicht schon hier, sondern erst zwei Stunden später. Die ersten Sonnenstrahlen nutze ich, um in einem Pavillon in den Weinbergen ein kurzes Schläfchen zu halten. Mit neuer Kraft, aber doch sichtlich geschlaucht erreiche ich Lorch, den nächsten VP bei KM 75. Wie so oft kann ich erst Mal nichts essen, es würde sofort wieder retour und auf dem Boden landen. Die beiden erfahrenen Betreuer, selbst Ultraläufer, schicken mich umgehend auf eine Luftmatratze zum Schlafen. Nach 10min bin ich dann tatsächlich soweit, dass ich etwas essen kann. Ich lade Handy und Uhr auf und freue mich über Rührei und Schinken.
Zusammen mit Boris laufe ich nach einer viel zu langen Zeit wieder los, bin aber deutlich zügiger unterwegs und deshalb bald wieder allein. Die Etappe hoch zur Loreley ist die anstrengendste Etappe überhaupt und ich habe sie noch in unguter Erinnerung. Allerdings ist die Sonne längst nicht so unbarmherzig wie 2015 und 2017, so dass ich ganz gut voran komme. In Kaub kehre ich für eine kalte Fanta in die Jugendherberge ein.
Trotz der halben Stunde Pause gelingt es mir nicht, etwas Vernünftiges zu essen. Alles was ich dabei habe, ruft nur Würgereflex in mir hervor. Für die nächsten Läufe muss ich mir unbedingt was anderes einfallen lassen, um diesen Zustand erst gar nicht aufkommen zu lassen. Die Nuss-Rosinenmischung im Rucksack nützt mir nur dann was, wenn ich auch regelmäßig und frühzeitig davon esse.
Auf der Loreley komme ich um 16Uhr an. Früher als 2017, später als 2015. Ich werde mich wohl mein Leben lang fragen, was 2015 mit mir los war. Ich war durchweg schneller unterwegs und hab lediglich mit einem erweiterten Marathontraining trainiert. Damals hätte ich finishen können, das weiß ich jetzt.
Jedenfalls versuche ich zu schlafen, was mir aber kaum gelingt. Die Suppe kommt postwendend wieder hoch und ich muss aufpassen, dass ich nicht meinen Magen völlig entleere. Nach etwas Körperpflege mache ich mich nach 3h Pause auch wieder auf. Zusammen mit Boris, der mir mit einer Tablette hilft, den Magen zu beruhigen. Bis zum nächsten VP ist es nicht wirklich weit, nur 17km, die haben es aber in sich. In Oberkestert, bei Uschis Wanderherberge, kann ich dann endlich auch etwas schlafen. Ich stelle meinen Timer auf 20min, vergesse aber auf "Los" zu drücken. So wache ich nach 40min durch die Kälte auf. Mein ganzer Körper schüttelt sich vor Kälte und Erschöpfung. Trotzdem gelingt es mir, etwas Gulaschsuppe zu essen, bevor es weitergeht nach Braubach. Wieder starte ich mit Boris, der aber bald zurückbleibt. In der Nacht retten mich unzählige Wildkirschbäume, die am Weg stehen und reife Früchte tragen. Hin und wieder sind es sogar echte Kirschen. Sie helfen mir ungemein weiter, sodass ich um kurz vor 9Uhr in Braubach ankomme. Völlig fertig, ich denke zum ersten Mal an Aufhören. Die Hälfte ist geschafft, die andere Hälfte unvorstellbar lang. Erst am Ende einer Pause von einer Stunde gelingt es mir, etwas Hühnersuppe zu essen, dann geht es weiter zum nächsten VP in der Ruppertsklamm. Bis dahin leide ich unter der Sonne, denn ich habe in der Herberge in Kestert meine Mütze liegen lassen. Zum Glück habe ich ein kleines Tuch dabei, welches ich mir immer wieder anfeuchte und, wenn niemand in der Nähe ist, auf den Kopf lege. Sieht ziemlich bescheuert aus. Oberhalb der Klamm mache ich beim VP wieder eine längere Pause. Zunächst kommt das alkoholfreie Bier wieder retour, dann schaffe ich doch etwas zu essen und bald geht es weiter. Nächster Stopp Vallendar. Doch zuerst muss ich in brüllender Hitze durch Koblenz und über die Festung.
Zum Glück kenne ich mich jetzt ganz gut aus und muss mich nicht so auf die Strecke konzentrieren. In Vallendar angekommen pflege ich zunächst mal meine Füße und klebe sie ein weiteres Mal an der Ferse ab. Ich lege mich in den Liegestuhl den Volker mir anbietet und mach ein Nickerchen. Ich bin so fertig, das ich mir nicht vorstellen kann, die nächste Etappe in Angriff zu nehmen. Aber die Unterstützergruppe bei WhattsApp gibt alles. Dazu kommen Peter und Boris, die kurz nach mir ankommen. Keiner von ihnen denkt ans aufgeben. So machen wir uns zu dritt um ca. 20Uhr auf den Weg. Sollten wir zu spät in Feldkirchen sein, biete ich an, bei mir zu Hause Pause machen zu können. Immerhin auch Feldkirchen. Ich hänge mich an Peter, der ganz gut zieht und so mache ich ordentlich Strecke. Boris dagegen erlaubt sich einen gigantischen Verlaufer und dreht eine Ehrenrunde bis er wieder in Vallendar steht.
Die dritte Nacht bricht an und ich kenne mich gut aus. Was soll passieren. In Bendorf lege ich mich noch einmal für 15min zu schlafen auf eine Parkbank. Direkt vor dem Schmetterlingsgarten. Dann mache ich mich auf nach Rengsdorf. Die Strecke habe ich längst nicht so lange in Erinnerung. Bis zum "Haus am Pilz" zieht sich der Rheinsteig endlos lang hin. Mehr als einmal komme ich ins Grübeln und muss doch manchmal nach dem Track suchen. Nachts sieht es halt doch anders aus. Am "Pilz" mache ich noch ein weiteres Mal ein Powernap. Wieder frage ich mich, warum ich 2015 hier aufgegeben habe. Damals war ich um 23Uhr hier, jetzt mitten in der Nacht. Kurz vor Rengsdorf muss ich ein weiteres Mal auf die Bank. Hinlegen, zehn Minuten schlafen und weiter geht's. Das klappt gut. Beim VP Rengsdorf schaffe ich mit Mühe etwas Hühnersuppe, bevor ich wieder aufbreche. Mittlerweile ist die Dämmerung da und um spätestens 6Uhr in Feldkirchen zu sein ist nicht mehr zu schaffen. Da hilft es auch nicht, das ich mit neuer Kraft die Strecke zur Laubachsmühle richtig ballern kann und eine Zeit hinlege, als wäre ich bei einem Halbmarathon unterwegs. Die Müdigkeit schlägt unbarmherzig zu und ich habe Halluzinationen. Ich sehe Tiere und Gestalten, welche sich beim Näherkommen in nichts auflösen. Um 7:30Uhr endlich erreiche ich meine Haustür. Meine Tochter, die die ganze Nacht beim VP Feldkirchen ausgeholfen hat, öffnet mir. Ab aufs Sofa und eingeschlafen innerhalb von Sekunden. Kurz danach kommt meine Frau, die ebenfalls Nachtschicht beim VP hatte. Sie wäscht meine Laufkleidung durch, ich gehe duschen und schlafe eine weitere Runde. Mittlerweile ist Boris angekommen, der mir hilft, den Rucksack völlig neu zu packen. Zusätzlich gibt er mir von seiner Trinknahrung ab und auch welche von seinen Geltuben. Viel besser als die Tütchen die ich verwende, weil sie sich portionieren lassen. Für einen Magen wie meinen, viel besser zu ertragen. Nach einem Gespräch mit dem Racedirektor Michael, der uns erlaubt trotz verfehltem Cut-Off weiterzumachen, brechen Boris und ich um 12Uhr wieder auf. Finish in Bonn in 24h machbar, aber schwierig. es bleiben noch 80km. Auf der Edmundshütte kehren wir dennoch für ein Wasser ein.
Allerdings werden wir immer langsamer. Bedingt durch Schlafpausen und anderer Umstände kommen wir nur noch mit 3km/h voran. Eine weitere Pause auf der Rheinbrohler Ley kostet weitere Zeit. Die Wanderer die mit uns die Hütte teilen sind kurz davor, Hilfe zu holen.
Der nächste VP in Arienheller ist nicht mehr besetzt, allerdings haben die Helfer für uns eine Tüte mit Leckereien hinterlegt. Nichts davon spricht mich an. Beim Gedanken auf lauwarme Iso wird mir übel. Seit Tagen trinke ich nichts anderes. Ich fantasiere von kalter Buttermilch und Trinkjoghurt. Deshalb kehren wir in eine Gaststätte in Arienheller ein. Alles oder nichts. Nach längerer Zeit bekommen wir auch unsere Bestellung, Boris zwei Schnitzel mit Pommes, ich eine Gulaschsuppe. 12Uhr in Bonn entschwindet in weiter Ferne. Ein letztes Mal brechen wir auf, aber die Luft bei mir ist raus, der Kopf macht zu. Eine vierte Nacht? Wozu? Keine Antwort. Die Spenden sind mir fast egal geworden. Es ist auch bis jetzt schon eine Menge zusammengekommen. Von daher bleibt mir nur das Aus. Nach nur einem Kilometer nutze ich die nächstbeste Bank um meine Frau anzurufen und mich abholen zu lassen. 66,6 Kilometer vor dem Ziel. Eine unendlich lange Strecke mit vielen Höhenmetern. Es reicht. Endgültig. 243Kilomter sind eine gute Strecke, das Spendenergebnis größer als erhofft.
Boris macht noch weiter, er wird noch bis Linz kommen, dann ist auch bei ihm der Ofen aus. Seine Füße sind völlig kaputt. Körperlich ging es mir gut. Zu Haus trinke ich einen Liter Buttermilch und würde direkt am liebsten wieder auf die Strecke. Aber die Vernunft siegt.
Danke an alle Unterstützer, ihr habt eine großartige Arbeit geleistet. Ich werde berichten, wieviel in Summe zusammengekommen ist!
19.06.2019
Liebe Unterstützer des Spendenlaufs für „Pünktchen und ich“!
Ganz herzlichen Dank für die großartige Unterstützung für mein Spendenprojekt. Heute geht es los, um 18:00Uhr fällt der Startschuss. Der Laufrucksack ist gepackt, die ganze Ausrüstung und die Verpflegung darin wiegt knapp 8kg.
Zuletzt stand das Spendenbarometer auf über 11€/km, die ich erlaufen darf. Das ist mehr als doppelt so viel, wie ich mir zu Beginn erhofft hatte. Das wird eine ungeheure, wenn nicht die Motivation sein, mich immer wieder neu aufzuraffen und weiterzugehen. Die vergangene Woche mit der alle zwei Jahre stattfindenden Segelfreizeit mit den Internatsschülern hat mir wieder einmal gezeigt, wie wichtig das Engagement und die finanzielle Unterstützung durch den Förderverein ist. Denn viele Familien können sich die Kosten für solch eine Freizeit nicht leisten, weshalb der Verein schon von Beginn an die Segelfreizeiten gesponsert hat.

Wer mich kennt, weiß dass mein Lieblingsbuch die Bibel ist. Viele Verse darin benutzen das Thema „Laufen“ als eine Metapher für eine geistliche Anwendung. Zwei davon spiegeln sehr gut meinen Gemütszustand wieder: Auf der einen Seite Jeremia 12,5: „Wenn du mit Fußgängern läufst und sie dich ermüden, wie willst du denn mit Pferden wetteifern?“ Tatsächlich ist es so, dass bei allem Training ich noch weit von dem entfernt bin, was die echten Cracks trainiert haben und man trainiert haben sollte. Ich fühle mich am Start wie ein Fußgänger zwischen Pferden.
Aber zum Glück ist mein Ziel nicht zu gewinnen, sondern durchzuhalten und innerhalb der 90h den Lauf zu beenden. Helfen wird mir der Gedanke aus Philipper 3,14: „Vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis…“. Ok, „jagen“ im wörtlichen Sinne vielleicht nicht, aber der Kampfpreis ist die Maximalsumme, die Ihr als Unterstützer bereitgestellt habt. Dafür nochmals herzlichen Dank!

Wer den Lauf online verfolgen möchte, kann das hier tun. Als Event „WiBoLT“ wählen und oben links in der Suchfunktion auswählen, welche Läufer man verfolgen möchte. Racemap gibt es auch als App für das Smartphone. Nicht wundern wenn ich mich von Beginn an im hintersten Viertel des Feldes befinde. Die allermeisten der Läufer*innen bringen wesentlich mehr Erfahrung und auch Training für solche Mehrtagesläufe mit. Ich melde mich wieder, wenn ich zurück zu Hause bin. Ich werde solange laufen/wandern/gehen, wie es die Zeit zulässt. Bis dahin Alles Gute!
03.06.2019
Das Training für den WiBoLT ist mit dem Himmelfahrtstag abgeschlossen. Im Mai habe ich mich, gegenüber den ebenfalls schon sehr aktiven April, noch mal um 80 Monatskilometer gesteigert. Als letzten langen Lauf, der auch mit einer gehörigen Portion Höhenmeter aufwarten und viele Trailanteile bieten sollte, hatte ich mir den Westerwaldlauf 50km in Rengsdorf ausgesucht. Diesen Lauf kenne ich schon seit vielen Jahren. Ich bin ihn mehrfach gewandert, 2006 zum ersten Mal gelaufen. Wobei es den Lauf in Rengsdorf gar nicht gibt, denn jedes Jahr wird eine neue Runde ausgekundschaftet und markiert. Start der Läufer war wie immer um 8:00Uhr. Aber statt wie sonst mit dem Auto, wollte ich dieses Jahr über den Rheinsteig von Feldkirchen aus nach Rengsdorf laufen und bestenfalls auch wieder abends zurück. So brach ich schon in der Dämmerung morgens um 5:15Uhr zu Hause auf und war 2h später nach gut 13km in Rengsdorf, wo ich schon viele gute Bekannte traf. Kurz vor dem Start wurde ich noch von Jörg Niebergall, dem Reporter der RheinZeitung, kurz befragt und fotografiert. So kam es, dass am nächsten Tag der Spendenlauf auch in der RheinZeitung Erwähnung fand.


Die Runde war liebevoll ausgesucht und hervorragend ausgeschildert. Ich kam mal wieder durch Gegenden in der unmittelbaren Heimat, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Vor allem hielt die Runde wunderbare Trails bereit, die die Generalprobe sehr realistisch machten. An den Versorgungspunkten gab es wie immer gute Getränke und Knabbereien, ich schreckte auch nicht vor Bockwurst mit Brötchen und einer Portion Erbsensuppe zurück. Im Ziel gab es noch leckeren Kuchen, dann machte ich mich wieder auf den Rückweg nach Feldkirchen. Bis zuletzt konnte ich trotz der vielen Höhenmeter und Kilometer immer wieder ins Laufen finden, was mir bei der Eifelleiter und beim WUT nicht mehr ganz so locker fiel. Am Ende waren es 77km bei gut 2200Hm. Die vielen Trainingskilometer haben also ihre Wirkung entfaltet.

Jetzt habe ich, was die Vorbereitung auf den WiBoLT betrifft, ein gutes Gefühl und tatsächlich habe ich auch viel zielgerichteter trainiert als in den anderen Jahren, vor allem wesentlich mehr Kilometer abgespult.
Der Spendenstand beträgt Stand heute 9,17€. Das finde ich großartig! Trotzdem: Ich bin mir sicher, die 10€-Marke wird noch gerissen.
06.05.2019
Den April konnte ich ohne irgendwelche Einschränkungen trainieren und viele lange Läufe absolvieren. Einen Tag der Osterferien nutzte ich, um sogenannte Loops zu laufen. Loops sind kleine Runden zwischen sechs und sieben Kilometern, meistens die üblichen "Hausrunden" die man als Läufer so hat. Meine kleinste Hausrunde beträgt 6,6km. Diese Runden läuft man über den Tag verteilt, so oft man möchte oder schafft. Die Zeit zwischen den Runden kann man frei gestalten. So begann ich mit der ersten Runde vor dem Frühstück und absolvierte im Laufe des Tages weitere fünf Loops. Am Ende des Tages standen dann rund 40km auf der Uhr. Schlussendlich bin ich noch nie in einem Monat soviel gelaufen wie in diesem April. Und der Mai begann schon wieder direkt mit einem Höhepunkt, dem Lohners Vulkan Marathon in Mendig. Dieser Marathon birgt einige Höhenmeter und führt durch sehr schöne Gegend. Für die 42km ließ ich mir sehr viel Zeit und lief nach exakt 5h ins Ziel.
Rainer Garburg läuft beim Vulkanmarathon durch leuchtend grüne Felder
Der nächste Höhepunkt wartete ja bereits vier Tage später, am 04.05. auf mich in Gestalt des WHEW100. Dieser Lauf ist ein 100km Lauf von Wuppertal über Heiligenhaus, Essen, Hattingen zurück nach Wuppertal. Ich war gespannt, wie gut ich die Anstrengung von Mittwoch wegstecken würde und war sehr überrascht, dass es so gut lief. Nach sehr langsamen 13:17h kam ich ohne Probleme ins Ziel. Für den WiBoLT sind ja auch weniger Schnelligkeit als Ausdauer und mentale Stärke gefragt. Unterwegs gab es keine Probleme, das Laufen fiel mir sehr leicht. Training zahlt sich halt aus. Allein das sehr kalte Wetter war über diesen langen Zeitraum eher unangenehm.

In den nächsten Wochen wird es darum gehen die Trainingskilometer sacken zu lassen und mich auf die zu erwartenden Höhenmeter auf dem Rheinsteig vorzubereiten. Dafür werde ich jetzt die Wälder um Feldkirchen erkunden dabei jeden Berg mitnehmen, den ich nur finden kann. Was das gebracht hat, werde ich dann an Himmelfahrt beim Westerwaldlauf über 50km rund um Rengsdorf herausfinden.
18.04.2019
Im März war ich zusammen mit Carolin Dohms - Mitglied im Vorstand des Vereins - und einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen meiner Wohngruppe zu einem Radiointerview bei Antenne Koblenz, einem Regionalsender.
Für uns alle war es ein sehr interessanter und lehrreicher Ausflug. Vor allem die Schüler*innen konnten eine Menge Fragen stellen und waren über den Einblick in die Radiomoderation und die Studiotechnik sehr dankbar.
Für mich war es sehr aufregend und habe ebenfalls einiges gelernt. Beim nächsten Mal ist so etwas bestimmt schon Routine.

Hier nun das Interview mit dem Radiosender Antenne Koblenz 98.0:

Radiomitschnitt Interview

14.04.2019
Nachdem die zweite Märzhälfte trainigsmäßig fast komplett weg viel, weil mich am linken Fuß ein Fersensporn und gereizte Plantarsehnen sehr deutlich eingeschränkt haben, läuft die erste Aprilhälfte umso besser. Was gute orthopädische Einlagen doch alles ausmachen. Noch eine Woche vor dem Wiedtal-Ultratrail (kurz WUT) war ich mir nicht sicher, ob ich für die 65km überhaupt antreten könnte. Doch es hat alles geklappt, ich hatte fast keine Beschwerden mehr. Wie ich diesen Lauf liebe! Auch dieser Lauf ist kein Wettkampf, sondern ein geführter Gruppenlauf mit bis zu 70 Teilnehmern. Toll organisiert, reich bestückte Verpflegungspunkte und viele gute alte und neue Bekannte die sich seit sieben Jahren immer wieder gerne im schönen Wiedtal einfinden um die Runde um Waldbreitbach zu absolvieren. Immerhin werden dabei weit über 2000Höhenmeter bewältigt. Vom Tempo und vom Höhenprofil kommt das dem WiBoLT schon sehr nahe. Dann natürlich in 5-facher Länge. Unterwegs hört man schier unglaubliche Läufergeschichten, tauscht Erfahrungen aus, man verabredet sich für bestimmte Läufe und manche Läufer machen daraus sogar eine Startplatzbörse und gelangen so an Startplätze für schon lange ausgebuchte Events.
Das Laufshirt hat sich gut bewährt. Ein Läufer, der eine Zeitlang hinter mir lief und den Streckenverlauf des Rheinsteigs auf meinem Shirt studieren konnte, machte daraus kurzerhand "Schreckensverlauf". Ich liebe dieses Wortspiel jetzt schon.

Rainer Garburg im Eventshirt für den Spendenlauf beim WUT am 06.04.

Abends beim Pasta Büffet habe ich dann fleißig Flyer verteilt und auch noch Spendenzusagen bekommen.
Jetzt heißt es, für den April so viele Kilometer machen wie möglich, bevor dann Anfang Mai mit einem Marathon und einem 100km-Lauf kurz nacheinander die ganz heiße Trainigsphase eingeläutet wird.
Stand Spendenbarometer Ende März: 6,31€!
21.03.2019
Gestern habe ich mich besonders gefreut, denn das lang erwartete Laufshirt für den Spendenlauf ist angekommen. Speziell für diesen Anlass wurde dieses absolute Einzelstück angefertigt und wird mich auf den nächsten Trainingskilometern und auch Vorbereitungswettkämpfen begleiten. Natürlich auch auf dem Spendenlauf selbst. Solche Details bewirken im Kopf eine ganze Menge und setzen die vielleicht nötige Dosis an Willensstärke frei, die über Aufgeben oder Weitermachen entscheiden können.
Vorn ist auf dem Shirt das Logo des Fördervereins zu sehen und ein schwarzes Textfeld mit einer gelben Schrift "Pünktchen und ich". Auf dem Rücken ist ein weiteres Textfeld mit "320km 11.700hm Rheinsteig Spendenlauf 19.6.-23.6.2019" zu sehen. Darunter eine schematische Darstellung des Rheinsteigverlaufs. Auf dem einen Ärmel befindet sich ein kreisrundes Logo des Fördervereins, auf dem anderen das Wanderzeichen des Rheinsteigs ein weißes "R" auf blauem Grund. An den Seiten steht jeweils hochkant vbbsk.de
Das Spendenbarometer steht zur Zeit auf 4,26€/km. Und ich glaube, die richtig heiße Phase kommt erst noch!
08.03.2019
Der Februar ist vorbei und wieder habe ich einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt, was die Gesamtkilometer/Monat betrifft. Gegenüber dem Januar habe ich mich sogar um rund 100km gesteigert. Ich fühle mich fit, der Ruhepuls ist sehr niedrig, ich habe einfach Lust aufs Laufen- also alles richtig gemacht bis jetzt. Nun gilt es für den März, die langen wöchentlichen Läufe weiter zu steigern und die Wochenkilometer ebenfalls auszubauen. Für den April und vor allem dem Mai habe ich auch spezielle Vorbereitungswettkämpfe geplant, die mir dann hoffentlich die nötige Ausdauer für die 320km nonstop im Juni geben werden.
Mittlerweile stehe ich auf der Seite vom WiBoLT auch auf der Teilnehmerliste, wo ich gleich eine freudige Überraschung erlebte. Mit mir wird ein alter Bekannter aus dem Jahr 2015 an der Startlinie stehen. Nils Thies arbeitete damals bei der FAZ als Bildredakteur und absolvierte den Lauf als Spendenlauf für ein Waisenhaus in Afrika. Sein Lauf wurde professionell von seinen KollegInnen bei der FAZ begleitet und mediengerecht aufbereitet. Wer mag kann bei einem Eimer Popcorn gerne hier nachlesen, wie es Nils ergangen ist. Spoileralarm: Kurz vor Zielschluss gelang ihm das Finish auf dem Bonner Marktplatz, was mir leider verwehrt blieb. Dieser Bericht ist wirklich unglaublich spannend und auch für Laien sehr interessant zu lesen. Er vermittelt sehr anschaulich, was einem Läufer in den vier Tagen erwartet, wie sich der Sportler von Stunde zu Stunde verändert und wie er sich immer wieder neu motivieren muss um durchzuhalten.
Auf einigen der Bilder bin ich zu erkennen und in einem der vielen kurzen Videos komme ich sogar zu Wort. Damals habe ich etliche Kilometer und vor allem Pausenminuten zusammen mit Nils verbracht und ich freue mich darauf, ihn unter umgekehrten Bedingungen wieder zu treffen.
Was gibt es sonst noch? Nächste Woche steht ein Interview bei Antenne Koblenz an, einem Radiosender der über den Spendenlauf berichten möchte. Darauf bin ich schon sehr gespannt.
09.02.2019
Heute war der erste richtig lange Lauf in diesem Jahr. Dabei handelte es sich um einen sogenannten Freundschaftslauf oder Einladungslauf. Irgend jemand, in diesem Fall Daniel, sucht eine Strecke aus, organisiert die Infrastruktur wie wo treffen wir uns, wie kommen wir zum Startort, sorgt für verschiedene Verpflegungspunkte unterwegs, kümmert sich um die Duschmöglichkeiten zum Abschluss und reserviert einen Tisch in einem Lokal in der Nähe. Das Ganze wird auf Facebook publik gemacht und Interessenten melden sich gegen eine Teilnahmegebühr an. Ohne Wettkampfcharakter wird die Strecke von Start bis zum Ziel dann gemeinsam bewältigt. So ging es heute mit Bahn und Bus von Bad Breisig hoch in die Eifel nach Adenau und von dort über den Wanderweg "Eifelleiter" über die Hohe Acht runter wieder zurück nach Bad Breisig.
Auf dem Turm der Hohen Acht weht ein eisiger Wind, der einem die Mütze wegpustet.
Die Teilnehmer laufen durch matschigen Schnee
Oben in der Eifel lag noch Schnee, auf der Hohen Acht pfiff uns der Wind um die Ohren, dann raubte uns der matschige Schnee die Kräfte, bis es zwischen dem ersten und dem zweiten Verpflegungspunkt dann besser und trockener wurde.
Am Ende des Tages standen dann schöne 53km auf der Uhr.
Die Teilnehmer Medaille des 3. EifelleiterTrails über 53.km mit 1.300hm
Ich bin zwar die letzten 15km nur noch gewandert, aber das entspricht ja auch völlig den Gegebenheiten beim WiBoLT im Juni. Von daher ist alles im Plan, auch wenn mir der Lauf am Ende schwer fiel. Ich konnte von den beiden Experten Stefan B. und Holger B. Tips für den WiBoLT bekommen, immerhin haben ihn beide schon souverän gemeistert, in der Person von Holger sogar einmal gewonnen. Mit meinen alten Laufkumpel Stefan J. haben wir über zurückliegende gemeinsame Läufe nachgedacht und neue Laufabenteuer geplant. Mit Selina, einer Kinderintensivpflegerin aus Bad Kreuznach konnte ich über die Frühgeborenen-­Retinopathie fachsimpeln und erfuhr von ihr die Gründe, warum diese Ursache für Blindheit in den letzten Jahren erfreulicherweise so deutlich zurückgegangen ist. Bestimmt waren einige ihrer kleinen Patienten später auch Schüler bei uns an der Landesschule. So hatten wir ein schönes Thema. Außerdem konnte ich einiges an Material testen, zum Beispiel meinen neuen Laufrucksack. Er hat sich schon jetzt bewährt. Schön groß, und auch beladen wackelt beim Laufen nichts und passt perfekt. Den nehme ich schon mal mit nach Wiesbaden. Die Schuhe haben auch gut mitgemacht und meine Füße wie versprochen trocken gehalten. Sollte es also regnen beim WiBoLT, wären sie eine willkommene Alternative.
Laufrucksack und Schuhe am Ende das Tages

03.02.2019
Seit gestern ist meine Anmeldung zum WiBoLT raus und ich warte auf den Moment, wo mein Name auf der Startliste erscheint. Das Training im Januar verlief sehr gut, ich bin noch nie zuvor in einem Januar so viele Kilometer gelaufen wie in diesem Jahr. Das macht Hoffnung auf die weitere Vorbereitung. Das Spendenbarometer ist durch eine großzügige Spenderin schon mal direkt auf 2€/km geklettert. Das freut mich außerordentlich. Vielen Dank dafür! Aber ich werde mich auch über jeden Kleinstbetrag freuen, zusammen ergeben sie eine ansehnliche Summe, für die es sich zu quälen lohnt.